Forschungsprojekte

BAB 041/20: Standardarbeitszeitbedarf in der österreichischen Landwirtschaft

Ausgangssituation

Dem Faktor „Arbeit“ kommt in der Landwirtschaft neben anderen Produktionsfaktoren wie dem eingesetzten Kapital oder Boden in der betriebswirtschaftlichen Betrachtung eine Schlüsselrolle zu. Der Arbeitseinsatz in der Landwirtschaft wird insbesondere durch den technologischen Fortschritt (Mechanisierung) und den Strukturwandel (kleiner Betriebe mit höherem Arbeitszeitbedarf je produzierte Einheit) sukzessive kleiner. Berechnungen der Bundesanstalt für Agrarwirtschaft zeigen, dass sich der Arbeitseinsatz in der Landwirtschaft in den vergangenen Jahren verringert hat. Eine systematische Erfassung des Arbeitszeitbedarfes in Österreich wurde zuletzt 2006 von der damaligen Bundesanstalt für alpenländische Landwirtschaft in Gumpenstein und der damaligen Bundesanstalt für Landtechnik in Wieselburg publiziert (Standardarbeitszeitbedarf in der österreichischen Landwirtschaft, Ergebnis der Berechnung der einzelbetrieblichen Standardarbeitszeiten: Handler, Stadler u. Blumauer 2006).

Zielsetzung

Ziel des gegenständlichen Projekts ist die Überarbeitung der Standardarbeitszeiten in der österreichischen Landwirtschaft. Dazu soll eine webbasierte Datenbank zur laufenden Aktualisierung und künftigen Nutzung der Standardarbeitszeiten in Verbindung mit anderen Verwaltungsdatensätzen aufgebaut werden. Neben den Standardarbeitszeiten für die Innen- und Außenwirtschaft soll auch die Erhebung von Zeiten für die organisatorische Arbeit (Arbeitszeit für betriebliches Management) im Fokus stehen.

Stand des Projektes

Stand November 2023: Das Untersuchungsdesign bzw. die Arbeitszeit- Erfassungssystematik und die Modellfunktionen wurde von den Projektbeteiligten des HBLFA Francisco Josephinum Wieselburg und der HBLFA Raumberg-Gumpenstein Großteiles ausgearbeitet. Aufbauend auf die Erfassungssystematik wurde von der BAB eine Anwendung (Zeiterfassungs-App) programmiert, welche die Arbeitszeiterfassung auf den Betrieben ermöglicht. Die notwendigen Serverressourcen zum Speichern und Verwalten der aufzuzeichnenden Arbeitszeitdaten der teilnehmenden Betriebe wurden organisiert und eingerichtet. Die vollumfängliche Prüfung der Funktionalität der Anwendung selbst (ausgenommen Offline-Modus) ist abgeschlossen. 2023 wurde an der Integration und Testung des Offline-Modus gearbeitet. 

Arbeiten 2024

Aufgrund von unvorhersehbaren Entwicklungen (Ausscheiden der projektverantwortlichen Personen, krisenbedingter Fokus des Ministeriums auf andere Projekte, personeller Engpässe in den beteiligten Institutionen) konnten die für 2023 geplanten Projektarbeiten nur teilweise umgesetzt werden. In Absprache mit den beteiligten Institutionen (HBLFA Raumberg-Gumpenstein, HBLFA Francisco Josephinum Wieselburg) wurde klar, dass auch im Jahr 2024 aufgrund der weiterhin angespannten personellen Situation (u.a. Ausscheiden und offene Fragen der Nachbesetzung von Mitarbeiter:innen in Gumpenstein) die vollumfänglichen und notwendigen personellen Ressourcen zur Umsetzung des Projektes nicht gegeben sind.

Dem gegenüber steht ein, nicht zuletzt durch den technologischen Fortschritt bedingter, grundsätzlicher Bedarf an einer Aktualisierung der Standardarbeitszeiten in der Landwirtschaft, etwa in Hinblick auf die Ausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik nach 2027 oder zur Verbesserung der Datengrundlagen verschiedener Kalkulationen und Anwendungen (z.B. Internetdeckungsbeitragsrechner der BAB etc.). Deshalb wurde nach Rücksprache mit dem BML als Auftraggeber vereinbart, das Jahr 2024 für die Abklärung eines etwaigen Relaunchs des Projektes im Folgejahr zu nutzen. Dies beinhaltet eine Neuorientierung und Neubewertung des Projekts sowohl in organisatorischer (Projektleitung, Projektzusammenarbeit) als auch der inhaltlichen Ausrichtung (u.a. einer Prüfung der ursprünglichen Zielsetzungen). Auf Basis der im Jahr 2024 gewonnenen Erkenntnisse soll in Abstimmung mit dem BML, der neuen Dienststellenleitung der BAB sowie den beiden beteiligten Institutionen (HBLFA Raumberg-Gumpenstein, HBLFA Francisco Josephinum Wieselburg) entschieden werden, ob mit 2025 die Umsetzung des Projekts erfolgen soll.

Zeitplan

Projektbeginn: 04/2020
Projektende: 12/2026

 

 

Ihre Anmeldung konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuchen Sie es erneut.
Ihre Anmeldung war erfolgreich.

Newsletter

Melden Sie sich zu unserem Newsletter an, um auf dem Laufenden zu bleiben.

Dietrichgasse 27
1030 Wien
 +43 (1) 71100 - 637415

© 2024 bab.gv.at. Alle Rechte vorbehalten