Forschungsprojekte

BAB 039/20: MATILDE – Migration impact assessment

Abschlussbericht

MATILDE – Migration impact assessment to enhance Integration and Local Development in European rural and mountain regions
(Soziale und ökonomische Folgen von Migration abschätzen, Integration verbessern und lokale Entwicklung in ländlichen Räumen und Berggebieten Europas fördern)

MATILDE ist ein dreijähriges EU-Projekt, das im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms Horizon 2020, Call H2020- SC6-MIGRATION-2019, Grant Agreement Nr. 870831, finanziert wurde. Während einer Laufzeit von Februar 2020 bis Jänner 2023 wurde in diesem Projekt untersucht, wie sich Migration auf die lokale Entwicklung und den territorialen Zusammenhalt in ländlichen Räumen und Berggebieten Europas auswirkt. Zentrales Ziel dabei war es, die Integration von Drittstaatsangehörigen zu verbessern und gleichzeitig lokale Entwicklung zu fördern (siehe: https://bab.gv.at/index.php?option=com_content&view=article&id=271:bab-039-20-matilde-migration-impact-assessment&catid=110&lang=de&Itemid=412).

Das Projekt MATILDE zielt darauf ab, das Wissen über die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen von Migrationsprozessen von Drittstaatsangehörigen zu verbessern, die von Ländern mit starkem Migrationsdruck und von europäischen Städten in Richtung ländlicher Gebiete und Bergregionen gerichtet sind. Dabei wurde ein breites Spektrum an Zielgruppen der EU-Integrationspolitik behandelt. Dazu gehören Wirtschafts- und Familienmigrant:innen, Studierende und Forscher:innen, hoch qualifizierte Migrant:innen, Asylwerber:innen, anerkannte Geflüchtete sowie andere schutzbedürftige Gruppen. Um die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen von Zuwanderung in ländliche Regionen und Berggebiete besser zu verstehen, wurden im Rahmen des Projekts sowohl quantitative als auch qualitative Analysen zur Ankunft und kurz- und längerfristigen Ansiedelung von Drittstaatsangehörigen durchgeführt.

Das zweistufige Konsortium, bestehend aus Forschungspartner:innen und lokalen Partner:innen, die in der Integrationsarbeit auf regionaler Ebene engagiert sind, garantierte eine Multi-Akteurs-Perspektive. Darüber hinaus konnte in den Fallstudienregionen die große Vielfalt von ländlichen Räumen und Berggebieten in ganz Europa sowie die verschiedenen räumlichen und historischen Merkmale (z.B. hinsichtlich unterschiedlicher Migrationsmuster und Governance, Sozialsysteme, soziokultureller und wirtschaftlicher Systeme) abgebildet und in der Analyse berücksichtigt werden. Die enge Zusammenarbeit von Forscher:innen und lokalen Partner:innen in einer Fallstudienregion machten es möglich, dass die unterschiedlichen Belange und Besonderheiten der einzelnen Gebiete berücksichtigt werden konnten. In Österreich wurde neben einer Fallstudie in Kärnten (bearbeitet durch die Fachhochschule Kärnten mit der Stadt Villach als lokalen Partner) eine Fallstudie in Vorarlberg durchgeführt, die von der Bundesanstalt für Agrarwirtschaft und Bergbauernfragen (BAB) und dem lokalen Partner okay.zusammen leben – Projektstelle für Zuwanderung und Integration in Vorarlberg bearbeitet wurde.

Die BAB wirkte in allen inhaltlichen Arbeitspaketen bei der Bearbeitung der österreichischen Perspektive (gemeinsam mit der FH Kärnten) mit und war insbesondere für die Koordination und Bearbeitung der Fallstudienregion Vorarlberg verantwortlich. Die Arbeitspakete konzentrierten sich auf die Entwicklung eines konzeptuellen und methodologischen Rahmens, auf die Analyse der sozialen sowie der wirtschaftlichen Auswirkungen, sowie auf die Entwicklung von Politik-Empfehlungen. Die Analyse der sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen von Migration auf lokaler Ebene zielte in der Vorarlberger Fallstudie darauf ab, soziale Integrationsprozesse von Geflüchteten in drei ländlichen Gemeinden in der Region Vorarlberg Süd besser zu verstehen. Es wurden die lokalen Angebotsstrukturen von unterschiedlich strukturierten ländlichen Gemeinden mithilfe von 29 qualitativen, problemzentrierten Interviews mit lokalen Akteur:innen erarbeitet. Des Weiteren wurde mit 25 Geflüchteten „Social Mappings“ durchgeführt, die die zentralen Stationen, die wichtigsten Bezugspersonen und die ersten Schritte des Ankommens seit ihrer Ankunft in Vorarlberg visualisierten (siehe dazu BAB Factsheet 004: MATILDE Forschungsergebnisse). Die Ergebnisse wurden in mehreren Fokusgruppen diskutiert und einer breiteren regionalen Bevölkerung zur Kenntnis gebracht (siehe dazu https://matilde-migration.eu/wp-content/uploads/2023/01/d7-12-roundtables-on-policy-recommendations.pdf (Zugriff 26.06.2023). Darüber hinaus war die BAB auch im Rahmen der Dissemination aktiv, Mitarbeiter:innen der BAB beteiligten sich u.a. an der MATILDE Summer School, verfassten einen Beitrag zum MATILDE massiv open online course (MOOC), präsentierten Ergebnisse des Projekts auf verschiedenen themenspezifischen Konferenzen und verfassten Beiträge in Buchprojekten.

Insgesamt wurden im Rahmen des Projekts 30 Berichte und „policy briefs“ verfasst (siehe dazu: https://matilde-migration.eu/reports-and-policy-briefs/). Die BAB wirkte als Co-Autorin v.a. der österreich- und vorarlbergspezifischen Kapitel in folgenden Berichten mit:

  • Classification on spatial specificities and third country nationals distribution in MATILDE regions (Deliverable 2.1)
  • Report on conceptual frameworks on migration processes and local development in rural and mountain areas (Deliverable 2.4)
  • Country-based policy briefings on migration-related social and economic policies (Deliverable 3.1 and 4.1)
  • 10 Statistical Briefings on Social Impacts to Provide an In-Depth Quantitative Assessment of the 4 Dimensions Determining the Social Impact of Migration at Multiple Scales (Deliverable 3.2)
  • 10 country reports on social impacts focusing on qualitative impacts of TCNs arrival and settlement (Deliverable 3.3)
  • 10 country reports on economic impacts (Deliverable 4.3)
  • 13 Action-Research Reports (Deliverable 5.3)
  • Country Reports on Challenges, Policy Recommendations and Solutions (Deliverable 6.2)
  • Collection of European best-practices on the integration of TCNs (Deliverable 6.9)

 

Beginn des Projekts: 02/2020
Ende des Projekts: 09/2023

 

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