Forschungsprojekte

BAB 068/24: Social Economy for Resilience, Inclusion and Good Life in Rural Areas (SERIGO)

Soziale Vulnerabilität führt sehr leicht zur Isolation und Entmachtung. Betroffen sind sowohl einzelne Individuen, aber auch bestimmte Gruppen von Menschen innerhalb einer Gesellschaft. Die Bedrohung des sozialen Ausschlusses ist besonders groß in Zeiten wirtschaftlicher Restrukturierung, Naturkatastrophen aber auch – wie zuletzt – bei Pandemien. Vulnerabilität kann Folge von sozialer Ausgrenzung sein, kann aber auch selber soziale Ausgrenzung verursachen. Die Betroffenheit äußert sich im ländlichen Raum oft auf spezifische Art und Weise. Für die Analyse dieser Zusammenhänge erscheint ein interdisziplinärer und systematischer Ansatz notwendig, wobei durchaus auch Fähigkeiten und Potentiale von Menschen in vulnerablen Situationen betrachtet werden müssen.

Zielsetzung

In diesem Projekt soll evidenzbasiertes praktisches und theoretisches Wissen darüber generiert werden, wie Soziales und Solidarisches Wirtschaften (SSE – Social and Soldarity Economy) Resilienz, Soziale Inklusion und ein gutes Leben in den europäischen ländlichen Regionen erzeugen kann. Basierend auf den Projektergebnissen sollen Empfehlungen, Rahmenbedingungen sowie politische Maßnahmen erarbeitet werden, um über konstruktive Diskussionen mit Stakeholdern auf unterschiedlichen Ebenen, diese Ziele zu erreichen.

Geplanter Ablauf

In unterschiedlichen Regionstypen sollen zunächst die Driver für soziale Ausgrenzung in Relation zu Marginalisierungsprozessen und sozialen Ungleichheiten identifiziert werden. Danach sollen fünf Co-Creation Pilots initiiert werden. Dabei werden von Stakeholdern Experimente mit diversen vulnerablen Gruppen unter Einbeziehung von lokalen Organisationen, aber auch in der weiteren Gemeinschaft durchgeführt, die in einem Multi-Actor-Design zu Empowerment der vulnerablen Gruppen führen sollen. Folgende Co-Creation Pilots sind geplant:

  • Österreich: Flüchtlingsfrauen aus Afghanistan, Tschetschenien und arabischen Ländern, in Kärnten länderübergreifend mit Südtirol
  • Finnland: Frauen mit Ausgrenzungsrisiken
  • Estland: ältere Menschen mit unerkannten Fähigkeiten
  • Slowenien: soziale Ausgrenzung von behinderten Jugendlichen und älteren Menschen
  • Slowakei: multivulnerable Roma-Gemeinschaften

Zusätzlich werden in 13 Ländern insgesamt 26 Case Studies durchgeführt, davon zwei in Österreich:

  • NEETs (nichterwerbstätige Jugendliche), auch solche mit Migrationshintergrund: analysiert von der FH Kärnten
  • Verein Silbersberg, Quellenhof: Gloggnitz und Schwarzau im Gebirge, untersucht von der BAB

Die BAB leitet das Arbeitspaket WP1: Conceptual Framework. Dabei werden über Literaturrecherche u.a. die theoretischen Grundlagen von sozialer Ausgrenzung, Vulnerabilität, aber auch unerkannter Fähigkeiten, unerschlossener Kapazitäten und dem SSE-Konzept (Sozialer und solidarischer Wirtschaft) erstellt.

In WP2 werden die analytischen Dimensionen und Kategorien, Kohäsionen, Synergien und Synthesen im Projekt untersucht und aufgezeichnet. WP3 umfasst die Case Studies, WP4 die Co-Creation Pilots. In WP5 werden in einer Community of Practice die Ergebnisse kommuniziert und verbreitet. WP6 erarbeitet Politikempfehlungen, WP7 umfasst das Projektmanagement.

Zeitplan

Projektbeginn: 01/2024
Projektende: 12/2027

Kooperationspartner

FH Kärnten (A); Diakonie Kärnten (A); ZSI Zentrum für Soziale Innovation (A); EURAC Bozen (I), University of Wageningen (NL); University of Vigo (E); National University of Ireland Galway (IRL); Tallinn University (EST); Võrumaa Partnership (EST); University of Bratislava (SK); Region Ostrava (SK); University of Eskişehir (TR); Pro Agria (FIN); Prizma Foundation (SLO); AEIDL European Association for Innovation in Local Development (B)

 

Projektstatus

laufend

ProjektleiterIn

WIESINGER, Georg

DI Dr. Georg WIESINGER

Ländliche Sozialforschung und Bibliothek

Team

OEDL-WIESER, Theresia

Mag.a DI.in Dr.in Theresia OEDL-Wieser

Ländliche Sozialforschung und Bibliothek
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