Forschungsprojekte

BF 151/16: Die Entwicklung sozialer Netzwerke für die Direktvermarktung von Obst und Gemüse

wie auch für die Integration von Asylwerbenden im ländlichen Raum

Zentrales Anliegen ist die Nutzung der lokalen Ressourcen vor allem hinsichtlich des Angebotes an regionalen Bioprodukten sowie um soziale Prozesse rund um die Integration von Asylwerbenden und MigrantInnen im ländlichen Raum zu analysieren. In diesem Zusammenhang werden die Begleitung von AsylwerberInnen/MigrantInnen durch das ehrenamtliche Team von „Schattendorf hilft“ sowie die ehrenamtlichen Betreuungstätigkeiten von „Region Neusiedler See hilft“ untersucht. Ziele der Studie sind:

  • Förderung einer ökologisch, ökonomisch und soziokulturell nachhaltigen Entwicklung im Umfeld von Schattendorf
  • Förderung von Integrationsprozessen von Asylwerbenden im ländlichen Raum
  • Analyse förderlicher und hemmender Faktoren für eine Integration
  • Analyse förderlicher und hemmender Faktoren sozialer Prozesse im Hinblick auf lokale und regionale Ökonomie

In den ersten Jahren der Flüchtlingskrise 2015 und 2016 wurden in Schattendorf laufend Veranstaltungen zum Zweck der Integration organisiert: Zuckerfeste nach dem Ende des Ramadan, Interkulturelles Picknick, gemeinsame Wanderung mit einem interkulturellen Buffet, Frauencafés, Stand auf dem dörflichen Advent­markt, dessen Einnahmen als Spenden für die MigrantInnen verwendet wurden, Faschingsumzug. Darüber hinaus wurde zum Zweck der Integration im März 2016 ein Begegnungsort in Form eines interkulturellen Gartens angelegt. Neben der aktiven Einbeziehung der MigrantInnen in die sozialen Aktivitäten im Dorf wurde auch die Begleitung der AsylwerberInnen und MigrantInnen durch die freiwilligen HelferInnen mit Hilfe der wissenschaftlichen Methode Handlungsforschung analysiert und reflektiert. Im August 2016 wurde an einem Supervisionsworkshop teilgenommen, dessen Ergebnisse an die Erfordernisse an ehrenamtliche Tätigkeiten von freiwilligen HelferInnen textlich aufbereitet wurden. Darüber hinaus wurde im März 2017 eine Intervision mit einer Mitarbeiterin der Caritas Burgenland organisiert und durchgeführt. (Intervision ist die Reflexion der Arbeit in einem Team untereinander ohne Leitung eines ausgebildeten Supervisors/einer Supervisorin). Auch diese Ergebnisse wurden in die Analyse eingearbeitet. 2017 und 2018 wurden Interviews mit zwei burgenländischen Expertinnen der Integrationsarbeit (Caritasmitarbeiterin in Eisenstadt und Sozialarbeiterin im Seewinkel) geführt und textlich verarbeitet.

Im Rahmen der Forcierung der Direktvermarktung regionaler Produkte war von Sommer 2017 bis Frühjahr 2018 zentrale Aufgabe die Planung eines Bioladens in Eisenstadt und den Prozess der Entstehung dieses Bioladens im Projekt BF 151/16 zu beschreiben. Es wurden mehrere Besprechungen abgehalten, bei dem unter anderem ein Mitarbeiter von Bio Austria davon abgeraten hat, da die meisten regionalen Biobetriebe des Burgenlandes Ackerbau betreiben und für den Großhandel produzieren. Es wurde eine Bedarfsanalyse unter den biologisch wirtschaftenden Betrieben durchgeführt. Die Auswahl der Biobetriebe erfolgte nach ihrer geografischen Lage in den Bezirken Eisenstadt und Mattersburg sowie nach der Betriebsform landwirt­schaftlicher Gemischtbetrieb, Dauerkultur- oder Marktfruchtbetrieb unter 10 ha. Vier der neunundzwanzig kontaktierten Biobäuerinnen/-bauern waren an einer Direktvermarktung ihrer Produkte interessiert. Ein Interview mit einer Biobäuerin, die einen Bioladen in Eisenstadt betreibt, hat ergeben, dass der Eisenstädter Markt zu klein ist für einen weiteren Bioladen. Auch sie bezieht ihre Produkte nicht von anderen Biobauern und Biobäuerinnen im regionalen Umfeld, sondern von einem Biogroßhandel. Das Projekt wurde von der Stelle des Leadermanagements Nordburgenland zwar als förderungswürdig erachtet, von einer Förderung wurde jedoch aufgrund des hohen administrativen Aufwandes und der zu geringen Förderungen - vor allem der Personalkosten - abgesehen. Der Entschluss, in Eisenstadt keinen weiteren Bioladen zu eröffnen stellte sich als zielführend heraus, als im September 2018 eine Filiale der Biosupermarktkette „denn‘s“ im Fachmarktzentrum in Eisenstadt eröffnet wurde.

Darüber hinaus ist ein Teil des Projektes BF 151/16 der Dorferneuerungsprozess der Gemeinde Schattendorf, bei dem das Thema Nahversorgung eine zentrale Rolle spielt. Dieser Themenbereich wurde analysiert und dargestellt.

Die Projektleiterin arbeitete 2018 des Weiteren an der Gliederung und Beschreibung der Ergebnisse für den Abschluss des Projektes.

Das Forschungsprojekt wurde mit einem Bericht abgeschlossen

Projektstatus

abgeschlossen

ProjektleiterIn

LOIBL, Elisabeth

DI.in Elisabeth LOIBL

ehemalige MitarbeiterInnen

Team

HOVORKA, Gerhard

Dr. Gerhard HOVORKA

ehemalige MitarbeiterInnen
MACHOLD, Ingrid

Mag.a Dr.in Ingrid MACHOLD

Berggebietsforschung und Regionalentwicklung
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