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AB034: Mineraldüngereinsatz (N-P-K) in Österreich

Hubert Janetschek, Josef Binder

Dieser Artikel dokumentiert die Möglichkeit, den Mineraldüngereinsatz mit bestehenden Informationsquellen zu berechnen, ohne auf statistische Betriebserhebungen zurückgreifen zu müssen. Betriebserhebungen zur Mineraldüngerverwendung existieren derzeit nicht, werden aber seitens der EK und der europäischen Umweltbehörde als Möglichkeit in Erwägung gezogen. Aus diesem Grund veranlasste EUROSTAT eine Ausschreibung zu dieser Thematik, an der sich Institutionen aus ca. 20 Mitgliedstaaten beteiligen. Statistik Österreich ging davon aus, dass eine Erhebung zum Mineraldüngergebrauch einen Anstieg der Bürokratielasten bei den Betrieben und Kosten in der Verwaltung verursacht. Der vorliegende Beitrag stellt innerhalb der Ausschreibung eine Ausnahme dar, da er sich nicht mit dem Problem einer repräsentativen Befragung von landwirtschaftlichen Betrieben zum Mineraldüngergebrauch auseinandersetzt.

Die Ergebnisse im Einzelnen lauten folgend

a) Im N-P-K- Modell für Regionen wird in Österreich auf 1 ha konventionell bewirtschafteter düngungswürdiger Fläche 58 kg N, 18 kg P2O5 und 18 kg K2O ausgebracht. Die Ergebnisse für die 9 österreichischen NUTS-2 Regionen (Bundesländer) sind im Anhang 10 vollständig angeführt.

b) Die bestehende Absatzstatistik (siehe Anhang 11) ist für die Beurteilung des Mineraldüngereinsatzes nur mit Einschränkungen nur auf Bundesebene brauchbar. Für die in Österreich bestehenden Betriebsformen und auch im Falle von kleineren Gebietsabgrenzungen können aus der Absatzstatistik keine Informationen gewonnen werden.

c) Die Futterbaubetriebe in den westlichen Bundesländer (Salzburg, Tirol und Vorarlberg), und hier vor allem in den Berggebieten, weisen einen sehr geringen Mineraldüngereinsatz pro ha auf (11 kg N, 13 kg P2O5, 0 kg K2O). In Futterbaubetrieben mit Ackerbaustandorten beträgt im Mittel die Ausbringungsmenge ca. 49 kg N, 33 kg P2O5 und 11 kg K2O pro ha LN. (Siehe Abbildung 7 und Anhang12)

d) Veredelungsbetriebe, die in Österreich vor allem Schweine erzeugen und sich hauptsächlich auf die Bundesländer Steiermark, Ober- und Niederösterreich verteilen, benötigen 57 bis 90 kg mineralischen Stickstoff pro ha, wenn die Hauptnährstoffe aus der Gülle der Pflanzenerzeugung zugerechnet werden. Die monetären Aufwendungen für Düngung von 1.825 bis 2.351 € pro Betrieb sind aber ein Hinweis darauf, dass der Mineraldüngereinsatz größer sein muss, als es die Ergebnisse des N-P-K-Modell nahe legen.

e) In Marktfruchtbetrieben als nahezu ohne Viehbesatz und daher alleine auf Mineraldünger angewiesen, werden pro ha LN 87 kg N, 37 kg P2O5 und 50 kg K2O eingesetzt.

f) Die Evaluierung der Berechnungsergebnisse zeigt, dass a priori die Brauchbarkeit der N-P-K-Modelle nicht in Frage steht. Vielmehr legen die Gesamtergebnisse den Schluss nahe, dass die verwendeten Berechnungsmethoden durchaus regionale Kennzahlen über den regionalen und betrieblichen Mineraldüngereinsatz liefern können, ohne die zusätzlichen hohen Kosten einer Betriebserhebung zu verursachen.

g) Vor allem Kennzahlen über Stallhaltungssysteme und Informationen über bestehende Produktionsmethoden sind in Zukunft noch erforderlich. Diese Informationen stehen aber erst mit der Agrarstrukturerhebung von 2010 zur Verfügung. Dadurch würde man im N-P-K-Modell der Vielfalt der Produktionsverhältnisse regional und betrieblich besser gerecht werden.

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